Gegendarstellung zum Pressetext des Bistums Eichstätt vom 11.04.2025 zur Mädchenrealschule Abenberg

Mit Bedauern nimmt die Kongregation der Schwestern von der Schmerzhaften Mutter zur Kenntnis, dass in der aktuellen Berichterstattung der Eindruck entsteht, die Schließung der Mädchenrealschule Abenberg sei ausschließlich auf die Entscheidung der Schwesterngemeinschaft zurückzuführen.
Dieser Darstellung möchten wir mit Nachdruck widersprechen und einige wichtige Aspekte ergänzen und klarstellen:

Die Schwesterngemeinschaft hat den bestehenden Mietvertrag mit dem Bistum Eichstätt rechtzeitig, nach vielen im Vorfeld geführten Gesprächen, transparent zum Ablauf der Laufzeit des Schuljahres 2029/30 gekündigt. Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, sondern gründet auf vielfältigen Entwicklungen, insbesondere der personellen und finanziellen Situation unserer alternden Gemeinschaft sowie der Notwendigkeit, für das gesamte Klostergelände eine tragfähige Zukunftsperspektive zu schaffen.

Die Kündigung des Mietvertrags erfolgte frühzeitig, um allen Beteiligten ausreichend Zeit zur Entwicklung alternativer Konzepte für die Schule zu geben. Die Darstellung, das Bistum sei „überrascht“ vom finalen Auslaufen des Mietverhältnisses, lässt außer Acht, dass das Bistum im Bewusstsein der Situation der Schwestern über Jahre hinweg Gelegenheit hatte, eigene Konzepte für den Schulstandort, den Ankauf und mögliche Ersatzgebäude zu prüfen. Die Verantwortung für die langfristige Planung des Schulbetriebs liegt in diesem Fall nicht bei der Eigentümerin des Gebäudes. Die Versuche, marktgerechtere Vertragskonditionen auch im Hinblick auf einen potenziellen Investor, nachzuverhandeln, blieben leider ergebnislos.

Es ist korrekt, dass die von uns beauftragte, auf Ordensgemeinschaften spezialisierte Beratungsgesellschaft PRO SECUR Immobilien GmbH die Interessen der Schwesterngemeinschaft in den Verhandlungen wahrnimmt. Diese handelt im Auftrag und nach klaren Vorgaben der Kongregation, wobei alle Entscheidungen mit Rücksicht auf das Alter, die Lebenssituation und die Zukunftssicherung der Schwestern getroffen werden. Die Gespräche mit dem Bistum waren zu keiner Zeit einseitig abgelehnt, vielmehr wurden alternative Nutzungsszenarien geprüft. Ein Mietverhältnis „um jeden Preis“, das unsere Interessen und langfristige Planung untergräbt, war und ist jedoch nicht zielführend.

Wir bedauern zutiefst, dass Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens sowie der Elternschaft unserer Gemeinschaft pauschal unterstellen, sich „sämtlichen Angeboten verweigert“ zu haben. Solche Aussagen negieren nicht nur unsere Gesprächsbereitschaft in den vergangenen Jahren, sondern verkennen auch die Tatsache, dass unsere Gemeinschaft in der Vergangenheit über Jahrzehnte hinweg maßgeblich zur Bildung und Erziehung junger Frauen über Abenberg hinaus beigetragen hat – ideell, personell und durch Bereitstellung der Immobilie.

Die Schwesterngemeinschaft befindet sich in einem intensiven, aber notwendigen Prozess der Neuausrichtung. Unser Ziel ist es, für das Klosterareal eine Zukunft zu schaffen, die sowohl die Interessen unserer Gemeinschaft berücksichtigt als auch das Potenzial des Geländes für Abenberg nutzt. Eine tragfähige und nachhaltige Entwicklung kann nur mit Weitsicht, Klarheit und gegenseitigem Respekt gelingen – nicht unter dem Druck öffentlicher Vorwürfe.

Wir danken allen Beteiligten, die den Dialog bisher sachlich, konstruktiv und mit Verständnis für unsere Situation geführt haben – im Geist der Verantwortung, nicht nur für ein Schulgebäude, sondern für das Gesamtwohl unserer Gemeinschaft, der Schülerinnen und der Stadt Abenberg.

Kongregation der Schwestern von der Schmerzhaften Mutter

Abenberg, 11.04.2025

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PRO SECUR Immobilien GmbH
info@pro-secur.de, Ansprechpartnerin Ellen Klaffki